Fachartikel
zur Psychologie, Psychiatrie, Medizin, Ergotherapie, Gesundheit (persönliche Auswahl) |
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Übersicht: |
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NATUR UND MEDIZIN 1/2001
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natürliche Schlafmittel
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DIE RICHTIGE ZUBEREITUNG VON BALDRIAN
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aus der Rubrik: LESERBRIEFE
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Mit großem Interesse habe ich wieder das letzte Heft 5/2000 gelesen.
Das Beiblatt „Koko" war dem Thema „Schlaflosigkeit" gewidmet. In diesem Zusammenhang wurde auch Baldrian erwähnt. Der Zufall will es, dass ich gerade über den Baldrian in dem unheimlich gescheiten Buch von Dr. med. W. Gawlik: „Götter, Zauber und Arznei" gelesen habe. Er beschreibt darin auch die richtige Zubereitung von Baldrian-Tee. Ich bin sicher, dass kaum jemand etwas darüber weiß. |
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Hier der Text aus dem Buch von Dr. med. W. Gawlik: Zum Schluss fragen Sie bitte noch Ihren Apotheker oder Ihren Arzt, wie man Baldrian-Tee macht, damit er wirklich wirkt. Es ist schon interessant, dass kaum jemand ihn richtig herstellt und deswegen enttäuscht ist, dass er nicht wirkt: Sie nehmen ihren Tee am Abend, bevor sie Schlafengehen, nehmen l Teelöffel, mitunter auch 2 Teelöffel, damit es noch besser wirkt (so denkt man jedenfalls!) und kochen den vielleicht 5-10 Minuten lang, weil sie solches gehört haben. Wenn Sie dann den Tee getrunken haben, so richtig schön heiß noch, dann gehen Sie zu Bett und hoffen nun endlich auf den so ersehnten Schlaf. Und, oh Graus, er kommt nicht. Man wird immer unruhiger, immer erregter, man steht auf, läuft herum und das kann die ganze Nacht so gehen bis zum frühen Morgen, wo man dann erschöpft in den Sessel sinkt, um endlich einzuschlafen. |
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Was ist geschehen, wo bleibt die segensreiche Wirkung dieses ach so guten Arzneimittels? Nun, das liegt im Wesentlichen daran, dass hier eine Arzneimittelprüfung durch den Patienten durchgeführt wurde. Der Patient hat hier einen zu hohen Gehalt der entsprechenden Inhaltsstoffe zu sich genommen, noch dazu in heißem Zustand, und hat so genau diese Erregungszustände, wie wir sie beim kranken Menschen kennen, bei sich selbst ausgelöst. (Ähnlich wie bei Katzen.)
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Da erhebt sich jetzt natürlich die Frage, wie soll man den Tee zubereiten? Nun, der Tee wird gleich für 10 Tage im Voraus angesetzt. 10 gehäufte Teelöffel Baldrian-Wurzel, bereits klein zerhackt in der Apotheke gekauft, gibt man auf 10 Tassen Wasser und dies wird dann ungefähr eine Stunde stehen gelassen. Dann erst wird der Topf auf die Flamme gestellt und zum Kochen gebracht (10 Minuten). Der Deckel bleibt die ganze Zeit auf dem Topf und wird auch nicht abgenommen, wenn wir jetzt den Tee vom Herd wegstellen an einen kühlen Ort, z.B. die Speisekammer oder unter das Fensterschränkchen, wo auch immer Sie einen kühlen Ort haben. Und da bleibt der Tee 10 Stunden lang stehen, muss ziehen und langsam abkühlen. Dann nach 10 Stunden wird der Tee abgegossen durch ein Sieb oder ein Leinentuch, so dass alle Wurzelfasern hängen bleiben, und nun wird er abgestellt. Am Abend dann vor dem Schlafengehen nehmen Sie eine Tasse voll des kühlen Tees, vielleicht zimmerwarm, aber keinesfalls erwärmt oder gar erhitzt, und süßen ihn mit Honig, l bis 2 Löffel und dann trinken Sie ihn langsam und gehen nach 10 - 20 Minuten zu Bett. Jetzt kommt das Staunenswerte, der Tee wirkt beruhigend und Sie werden auch das Heilsame und das Wundersame von Baldrian erleben.
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Gawlik, Willibald "Götter, Zauber und Arznei" Schäftlarn (Barthei und Barthel) 1994 S. 581, ISBN 3-88950-094-3 |
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